GLOSSAR H




Hausbock

Der Hausbock (Hylotrupes bajulus) zählt zu den gefährlichsten Schadinsekten, die Holzbauteile in Gebäuden befallen. Die Sanierung befallener Bereiche muss mit großer Sorgfalt erfolgen. Der Befall durch Hausbock ist meldepflichtig.


Hausschwamm

Der Echte Hausschwamm (Serpula Lacrimans) zählt zu den gefährlichsten pflanzlichen Schädlingen, die Holzbauteile in Gebäuden befallen. Die Sanierung der von Hausschwamm betroffenen Bereiche muss mit großer Sorgfalt erfolgen. Der Befall durch Hausschwamm ist meldepflichtig.


Heizenergiebedarf

Der Heizenergiebedarf beschreibt diejenige Energiemenge, die der Heizungsanlage eines Gebäudes zugeführt werden muss, damit sie den Heizwärmebedarf des Gebäudes decken kann. Die Heizenergie ist gleich der Heizwärme zuzüglich der Verluste in der Heizungsanlage und in der Verteilung.


Heizestrich

Fußbodenheizungen werden meist als Heizestrich verlegt. Die Basis ist dabei der schwimmende Estrich. Die Heizwasser führenden Rohre können dabei auf dreierlei Weise verlegt werden: innerhalb des Estrichs, innerhalb der Dämmung oder in einer eigenen Estrichausgleichschicht.


Heizgradtage

Die Heizgradtage (Heating Degree Days, HGT oder HDD) bezeichnen die Summe der Unterschiede zwischen Innen- und Außentemperatur. Es wird also an jedem Tag, an dem die mittlere Tagesaußentemperatur kleiner als die Heizgrenze ist, die Differenz “Raumlufttemperatur minus mittlere Tagesaußentemperatur” gebildet. Diese Differenzen werden dann für jeden Tag der Heizperiode aufsummiert. Legt man die Energieeinsparverordnung (EnEV) zugrunde, liegt dieser Wert in Deutschland im Mittel bei 2900 Kd (Kelvintagen).


Heizkessel

Im Heizkessel wird Brennstoff in nutzbare Wärme umgesetzt. In einer Zentralheizung dient der Kessel als Wärmeerzeuger und kann in verschiedenen Bauformen und Ausführungen konstruiert sein. Der eigentliche Kesselkörper erwärmt das umlaufende Heizwasser durch die Brennerflamme und das hindurchströmende Abgas im Inneren des Kessels. Moderne Kessel sind eine Funktionseinheit, bestehend aus dem Kesselkörper mit Wärmetauscherflächen, Brennraum und Wasserfüllung, dem Öl- oder Gasbrenner sowie der regeltechnischen Ausstattung. Brennwertkessel weisen zur Zeit die beste Effektivität auf.


Heizkörper

Ein Heizkörper ist ein Wärmeaustauscher, der Wärme von einem Transportmedium (meist Heizungswasser, aber auch Strom) an die ihn umgebende Raumluft abgibt. Heizkörper können als Konvektoren oder als Radiatoren ausgebildet sein.


Heizkreis

Ein Heizkreis beschreibt den Kreislauf, den das Heizungswasser vom Heizkessel über die Heizkörper (Vorlauf) und zurück nimmt (Rücklauf). Eine Umwälzung des Heizungswassers übernimmt eine Pumpe, die in die Vorlaufleitung eingebaut wird. Bei guter Dämmung der Rohrleitungen werden alle Heizkörper mit der gleichen Temperatur versorgt.


Heizkurve

Die Heizkurve einer Heizanlage beschreibt den Zusammenhang zwischen der Vorlauftemperatur in der Anlage und der Außenlufttemperatur zur Gewährleistung einer gleich bleibenden Raumtemperatur. Heizkurven sind von Gebäude zu Gebäude unterschiedlich, da sie von verschiedenen Einflüssen abhängen. Eine richtig eingestellte Heizkurve sorgt für verminderte Wärmeverluste, eine verbesserte Regelung der Raumtemperaturen und spart dadurch Energie. Einstellparameter sind Steilheit (Anstieg der Vorlauftemperatur durch Änderung der Außentemperatur) und Parallelverschiebung (Niveau der Vorlauftemperatur über den Verlauf der Heizkurve).


Heizlast

Die Heizlast beschreibt die Wärmezufuhr in ein Gebäude, die zur Aufrechterhalt einer bestimmten Raumtemperatur notwendig ist. Sie wird in Kilowatt (kW) angegeben und richtet sich nach der Lage des Gebäudes, der Bauweise der wärmeübertragenden Gebäudehüllflächen und dem Bestimmungszweck der einzelnen Räume. Sie bestimmt die Qualität der Wärmeschutzmaßnahmen und die Auslegung der Heizungsanlage.


Heizperiode

Die Heizperiode ist die Zeit der Beheizung eines Gebäudes, während der die mittleren Außenlufttemperaturen kleiner als die Heizgrenztemperatur sind. Die Heizperiode hängt von der Lage des Gebäudes und von den wärmetechnischen Gebäudeeigenschaften ab.


Heizsystem, bivalent

Bivalent heizen heißt, zwei verschiedene Energieträger nutzen. So werden häufig Pellets-Wohnraumheizsysteme ergänzend zur vorhandenen Zentralheizung betrieben. Auch kann ein Gas-Brennwertkessels mit einer Solarthermie-Anlage kombiniert werden. Dabei wird für die Warmwasserbereitung ein bivalenter Warmwasserspeicher eingesetzt.


Heizsystem, monovalent

Zur Wärmeerzeugung wird bei monovalenter Betriebsweise nur ein Heizsystem bzw. eine Energieart eingesetzt. Dies ist der Fall, wenn ein Wärmeerzeuger den gesamten Wärmebedarf allein decken kann und wenn keine weitere Energieart (z.B. Solar) zusätzlich eingesetzt wird. Bestimmte Heizsysteme benötigen die Unterstützung durch einen zweiten Wärmeerzeuger, um so als bivalentes System auch bei sehr kalten Außentemperaturen noch für behagliche Raumtemperaturen sorgen zu können.


Heizwärmebedarf

Der Heizwärmebedarf ist diejenige Energiemenge, die für die Erwärmung eines Gebäudes auf die gewünschte Soll-Temperatur nötig ist, um Transmissionswärmeverluste und Lüftungswärmeverluste auszugleichen. Neben der Heizwärme tragen solare und interne Gewinne zur Erwärmung von Räumen bei.


Heizwärmeverlust

Als Heizwärmeverlust wird derjenige Energieanteil bezeichnet, der bei Gebäuden entweder als Transmissionswärmeverlust oder als Lüftungswärmeverlust verloren geht.


Heizwert

Unter dem Heizwert eines Brennstoffs (auch unterer Heizwert oder Hu genannt) versteht man die Energiemenge, die bei einer vollständigen Verbrennung frei wird. Der Heizwert sagt nicht alles über die nutzbare Energie aus, die in der Heizungsanlage aus dem Brennstoff erzielt werden kann. Je nach Heizanlage ergibt sich ein unterschiedlicher Wirkungsgrad bzw. Nutzungsgrad der Anlage. Heizwerte verschiedener Brennstoffe: Erdgas 9,5 bis 10,28 kWh/m³, Heizöl (leicht) 10,5 kWh/l, Steinkohle 7 kWh/kg, Holz 1500 – 1900 kWh/rm, Holzpellets 4,9 kWh/kg


Heizwert, oberer

Siehe Brennwert


Hilfsenergie

Hilfsenergie wie z.B. Strom wird für den Antrieb von Systemkomponenten (z.B. für Umwälzpumpen oder Regelung) benötigt, nicht zur unmittelbaren Deckung des Heizenergiebedarfs.


Holzfaserplatte

Holzfaserplatten sind ein Holzwerkstoff, bei dem der Zusammenhalt der Holzfasern entweder durch eine mechanischen Halt zwischen den Holzfasern oder durch Zugabe künstlicher Bindemittel erzielt wird. Holzfaserplatten werden als Ein- und Mehrschichtplatten erzeugt und verhalten sich wie Spanplatten in der Plattenebene in allen Richtungen gleichmäßig. Sie werden je nach Rohdichte und Herstellungsverfahren unterschieden in Holzfaserdämmplatten (HFD, 230-350 kg/m³), mittelharte Faserplatten (MB, 350-800 kg/m³), Hartfaserplatten (HB oder HFH, ab 800 kg/m³), mitteldichte Faserplatten (MDF) und hochdichte Faserplatten (HDF).


Holzhackschnitzel

Holzhackschnitzel sind zerkleinertes Holz (Hackgut), z.B aus Waldholz, Sägerestholzen oder Holz aus der Ver- und Bearbeitung. Holzhackschnitzel können aufgrund ihrer Schüttfähigkeit wie Holzpellets in vollautomatischen Heizungsanlagen verfeuert werden.


Holzpellet

Holzpellets werden aus Sägemehl hergestellt, indem das Sägemehl bei höherer Temperatur durch eine Lochmatrize gepresst wird. Durch den niedrigen Wassergehalt weisen sie einen hohen Energieinhalt (auf 4,9 kWh/kg) und benötigen nicht mehr Lagerraum als eine Ölheizung (Lagerraum in m³ = Heizlast in kW). Durch die Homogenität errreicht man eine sehr gleichmäßige Verbrennung mit minimaler Schadstoffbelastung. Als Biomasseprodukt sind Pellets CO2-neutral, tragen also nicht zum Treibhauseffekt bei. Die Asche kann als Dünger verwendet oder kompostiert werden. Pellets sind zur Zeit kostengünstiger als herkömmliche Brennstoffe.


Holzrahmenbau

Die Holzrahmenbauweise ist eine klassische Bauweise für Holzhäuser. Wände bestehen aus einem Rahmen aus Vollholz oder anderen tragenden Holzbauteilen (z.B. Doppelstegträger), der in Wandmitte durch Holzstützen getragen wird und die Wärmedämmung aufnimmt. Dieses Holzgerüst wird von beiden Seiten beplankt. Der wesentliche Unterschied zum Holztafelbau besteht im geringeren Vorfertigungsgrad.


Holztafelbau

Die Holztafelbauweise eine Weiterführung der Holzrahmenbauweise und die mit Abstand gebräuchlichste Konstruktionstechnik im Holzrahmenbau. Die Holzrahmen, die durch Querstreben stabilisiert werden, sind mit Wärmedämmstoffen ausgefüllt. Auf dem Rahmen liegen innen meistens Gipswerkstoff-, außen Holzplatten. Davor wird meist eine Fassade aus Holz oder Mauerwerk gesetzt. Die Holzkonstruktion wird damit zu einer selbst tragenden Tafel. Diese Bauart erlaubt eine weitgehende industrielle Vorfertigung der Bauelemente und ist deshalb schnell und preisgünstig.


Holzwurm

Ein Holzwurm ist eigentlich die Larve des gewöhnlichen Nagekäfers (Anobium Punctatum). Sie durchfrisst das Holz in allen Richtungen. Stecknadelkopfgroße Fluglöcher an der Holzoberfläche sind typisches Kennzeichen für Holzwurmbefall. Bauschäden durch tierische Schädlinge sind sorgfältig zu analysieren.


Hülle, thermisch

Die thermische Hülle ist jene Hülle, die durch die wärmeübertragende – und hoffentlich auch wärmegesämmte – Bauteile gebildet wird. Häufig wird in diesem Zusammenhang auch von der “wärmeübertragenden Umschließungsfläche” geredet. Diese stimmt aber nicht immer mit der tatsächlichen Gebäudehülle überein, da zum Beispiel Keller oder Dachböden unbeheizt sind und somit außerhalb der thermischen Hülle liegen.


Hydrophil

Der Begriff hydrophil kommt aus dem Griechischen und bedeutet “Wasser liebend”. Es bedeutet in der Regel, dass ein Stoff wasseranziehende Eigenschaften besitzt.


Hydrophob

Der Begriff hat seinen Ursprung im Griechischen. Hydrophob kann demzufolge mit “wassermeidend” übersetzt werden. Mit diesem Fachausdruck werden Substanzen charakterisiert, die sich nicht mit Wasser mischen.


Hydraulischer Abgleich

Entscheidende Voraussetzung dafür, dass die Heizungsanlage den höchstmöglichen Wirkungsgrad erreicht. 

Dafür wird das System so eingestellt, dass jeder Heizkörper im Haus mit genau der Wärmemenge versorgt wird, die er benötigt - unabhängig davon, wie weit er von der Wärmequelle entfernt ist. Bei Heizungen ohne hydraulischen Abgleich wird die Heizenergie weniger effizient genutzt, weil Heizkörper, die näher am Kessel sind, heißer werden als solche, die weiter entfernt sind. Der hydraulische Abgleich reduziert so nicht nur den Energieverbrauch, sondern steigert gleichzeitig den Wohnkomfort.

siehe auch Video des IWO: Hydraulischer Abgleich (Dauer 3:13 min)


Hydrophobierung

Bei der Hydrophobierung eines Baustoffes wird dessen Wasseraufnahme reduziert. Dabei werden seine Poren und Kapillaren jedoch nicht verschlossen. Die Diffusionsfähigkeit des Baustoffes wird so gut wie nicht verändert. Zur Hydrophobierung kommen vorwiegend Silikonharze zum Einsatz.


Hygroskopisch

Baustoffe werden als hygroskopisch bezeichnet, wenn sie Feuchtigkeit aus der Umgebung (meist in Form von Wasserdampf aus der Luft) aufnehmen und wieder abgeben können.